Vergangenheit

Der Imkerverein Köpenick wurde 1905 gegründet und feierte im April 2015 sein 110 jähriges Bestehen. Gegründet von zehn Imkern als Imkerverein Friedrichshagen und Umgegend stieg seine Mitgliederzahl bis 1912 auf 65 Imker, die etwa 500 Völker hielten. 1930, zum 25.Bestehen zählte der Verein 140 Imker. Während der Nazizeit trat die Ortsfachgruppe Imker an Stelle des Vereins. Im 2. Weltkrieg wurde der Druck auf die Imker verstärkt, mehr Honig und vor allem mehr Wachs abzuliefern, das man für die Waffenproduktion brauchte. Nach Kriegsende wurden die Imkervereine neu gegründet. Zunächst schlossen sich 17 Vereine, darunter auch der Verein Friedrichshagen, zum Landesverband Groß-Berlin zusammen. Mit der politischen Spaltung wurde auch die der Berliner Imkerschaft vollzogen.

In der DDR waren die Imker als Sparte Imker im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) organisiert. 1955 zählte die Sparte 60 Mitglieder, 1965 bewirtschafteten 73 Mitglieder 1.003 Völker. In der DDR wurde die Imkerei staatlich subventioniert, der Honigaufkaufpreis lag höher als der Ladenpreis. Viele Imker hatten Wanderwagen, die von den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in die Trachten transportiert wurden, außerdem zahlten sie noch Bestäubungsprämien. Das führte zum Anstieg der Völkerzahlen, jeder Imker hatte durchschnittlich 15 Völker. 1984 hatte die Sparte 71 Mitglieder mit rund 1.000 Völkern, die Hälfte der Völker war in 15 Wanderwagen untergebracht.

Nach der Wiedervereinigung fiel der zentrale Honigaufkauf weg und die Imker hatten keine Erfahrungen mit der Honigvermarktung. Nunmehr wieder Imkerverein, zählte dieser 1992 nur noch 16 Imker mit 130 Völkern. Im gleichen Jahr trat der Imkerverein Köpenick dem Landesverband Berlin bei. Seit dem hat sich die Imker- und Völkerzahl mehr als verdoppelt und die Imker haben es gelernt, die Vermarktung ihres Honigs selbst zu übernehmen. Heute (Stand 12/2015) halten die 15 Imkerinnen und 35 Imker des Vereins 379 Bienenvölker und sorgen in Berlin und der Umgebung für die Bestäubung der Nutz- und Wildpflanzen.